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Unsere Leute geben sich ja vielleicht erdenkliche Mühe, alles auf die Bedürfnisse der anderen Equiden abzustimmen, aber wir (besonders ich) werden dabei nicht genügend berücksichtigt. Los ging das Ganze vor zwei Jahren mit dem Umzug hierher. Vorher hatten wir gemütliche 2-3 Hektar Wiesen am Haus, d.h. keine weiten Wege und immer ein Tränkfass auf der jeweiligen Weide. Hätte mir leicht gereicht. Aber nein, die Pferde hatten zu wenig Platz und Weide und das Ergebnis: Jetzt sind 10 Hektar am Haus, man muss endlos latschen, um an Futter zu kommen, die Hänge sind teilweise so steil, dass ich mir ernsthaft überlege, ob ich wirklich so viel Hunger habe, um eine Bergtour auf mich zu nehmen. |
Und wenn ich Durst bekomme, muss ich von ganz hinten zurück zum Haus laufen, weil das Wasser aus der eigenen Quelle in einen Brunnen vor dem Offenstall läuft. Oft genug bin ich dann so erschöpft, dass ich mich im Offenstall ins Stroh lege und es genieße, mal den ganzen Stall mit 80 qm für mich alleine zu haben. |
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Den dicken Pferden tut die Bewegung ja gut, die rollen ja nur noch Keine Spur von Figur! Da sollte man meinen, die wären froh, wenn man sich um sie kümmert, aber weit gefehlt. |
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Ich für meinen Teil kann diesem Argument in keinster Weise folgen. Für mich sind Eselkinder erheblich schöner als Islandfohlen. Ich würde sogar behaupten, dass die Pferdezucht im Allgemeinen stark von meiner Beteiligung profitieren würde, es gäbe dann Feif-Noten für Ohrenlänge und Klangbilder. Größe allein ist nicht das Maß aller Dinge! |
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Aber in einer Gegend, in der man mich unter Missachtung meines richtigen Namens nur “Wastl” ruft, werden meine Werte wohl nie richtig gewürdigt werden. Sogar das Wetter ist gegen mich. Im Winter übersteigen Schneehöhe und -menge jedes Vorstellungsvermögen, der Sommer findet an 8-10 Tagen im Jahr statt und die restliche Zeit würden die Niederschlagsmengen ausreichen, um halb Afrika zu begrünen. Das mag ja für Isländer, Schotten, Iren und anderes Gesocks angenehm sein, für mich ist das eine Zumutung! |
Ich finde, ein Plätzchen am Ofen wäre das Mindeste, was man einem armen, alten Esel gönnen könnte. Aber statt dessen schleppt man so ein komisches Vieh an, das auch nicht kleiner ist als ich, so gut wie keine Ohren hat und genauso eingebildet wie die Ponies ist. Die darf mit ins Haus und aufs Sofa (hat sie mir selbst gesagt!!!!!!!) Das Ganze nennt sich dann Irish Wolfhound und ist Babsis Liebling. Pah. Ignoranten allesamt. So, jetzt lassen wir es wieder gut sein (es gibt frische Weide, ich muss mich beeilen). Wenn Ihr mehr über uns wissen, oder mich mit ein paar Kilo Karotten trösten wollt, kommt einfach vorbei, wir freuen uns über Besuch. |